Schnabeltiere. Die glaube ich der Welt nicht, die hat sie erfunden, um die Leute zu veralbern. Kakapos desgleichen. Seekühe. Und Kängurus sind auch nicht wahr.
Und Maras.

Einige, die vorbeigingen – leider im Zoo, nicht auf irgendeiner Wiese, auf der die Maras noch erstaunlicher gewesen wären – nannten sie „Kaninchen“, eine Frau erklärte ihren Kindern, das seien keine Kaninchen, sondern Hasen, das sähe man daran, dass sie so groß seien. Ich bin oft im Zoo und müsste den Anblick gewöhnt sein, aber wenn sie so nah sind, die Pampashasen, die in Wirklichkeit Vettern der Meerschweinchen sind, dann fällt mir doch immer wieder auf, dass das so nicht geht. Ich meine – wie in Dreiteufelsnamen sind diese staksigen Vorderbeine bitteschön befestigt?

Warum trägt ein Tier, das sich trotz seines Aussehens mit solcher Würde bewegt, einen Schwanz mit sich herum, der aussieht, als hinge ihm noch ein Überrest des letzten großen Geschäfts aus dem Hintern … einem Hintern, der übrigens beim selben Friseur war wie damals die Beatles? Und wie hält man es aus, so reizend von einem derart prachtvoll zerfusselten Geschöpf angeblinzelt zu werden, das einen seinerseits betrachtet, als könne es nicht glauben, was es da sieht?

Dann kam eins der beiden ganz nah, und neben mir raunte mein Zweieinhalbjähriger ganz andächtig: „Ooooh, hab du aber schöne Augen!“
Nein, Welt, ich glaube Dir die Maras nicht. Aber es ist ganz wunderbar, dass es sie trotzdem gibt.