Ob sich Barbara von Faserträume eigentlich gewundert hat, dass ihre Sommerpost fast am selben Tag bei mir eintraf, als sie sie verschickte? Reinste Magie. Jedenfalls ist Magie viel wahrscheinlicher, als dass ich mich bei neun Schachteln verzähle, zumal mehrfach. Öh. Oder? Zu meiner Ehrenrettung kann ich nur sagen, dass ich alles so wild arrangiert hatte in meinem dem Sommer und in diesem Fall der Sommerpost gewidmeten Regalfach, dass nur zwei oder drei Schachteln vollständig beieinander waren – die anderen haben sich wüst unters Volk gemischt. Räusper.
Wohlan. Eine zehnte Schachtel kommt wohl nicht mehr, so schön es auch wäre, also zeige ich euch jetzt endlich die acht, die ich bekommen habe (meine eigenen sind ja hier schon ausführlich zu begucken).
Alle neun zusammen auf einem Bild:

Und hier sind sie noch mal im Detail.
Eva von verfuchstundzugenäht hat nicht nur einen Stempel geschickt, sondern auch das Material, um einen weiteren herzustellen. Mit Moosgummi habe ich es bisher noch nicht ausprobiert, nehme das aber bald mal in Angriff. Weil die Verpackung so schön war, musste sie auch direkt mit aufs Bild … leider minus Fische, die am oberen Rand des Briefbogens schwimmen, das habe ich nicht schön mit aufs Foto bekommen:
Jeanette, leider ohne Blog, hat uns mit auf eine Fahrradtour um den See genommen. Nur zuschauen gilt nicht, hier wird mitgeradelt! Es war auch sportliche Anstrengung vonnöten, um die Schachtel vor den Patschpfoten unseres Kleinen zu retten, der gar nicht genug davon bekommen hat.

Apropos Patschpfoten – Esthers Post (GRISCHarte) schwebte auch in höchster Gefahr! Eine kleine Tanne und eine Schachtel voll Sommerwald, das wäre ja schon reizvoll genug gewesen, aber dann war da noch …

… der Wichtel.

Oha. Da hat er ihn doch erwischt. Ja, Wichtel, so würde ich auch gucken. Allen, die jetzt besorgte Ausrufe des Entsetzens ausstoßen: keine Angst! Er wurde gerettet. Ich konnte ihn erfolgreich gegen ein Überraschungsei eintauschen.
Tabea von CreatiPhoto weiß wahrscheinlich nicht, warum ich so lange brauche, um ein paar Bilder zu schießen – auf ihrem Blog gibt es jeden Tag ein neues Foto! Und so enthielt auch der schöne Umschlag (Umschlag, Karte und Schachtel sind mit demselben Motiv versehen) eine ganze Menge davon und entführt ins Land des Lichts, wo sie für mehr haptisch als visuell veranlagte Menschen auch Muscheln und kleine Bernsteine eingesammelt und mitgebracht hat.
Das Foto wird der Schachtel leider nicht gerecht.

Darf man Lieblingssommerpost haben? Eigentlich nicht, oder? Aber Dania von KrokodiLina hat ein kleines Floß zum Selbstaufbauen geschickt und dazu einen Brief. Dieser Brief ist so schön – Menschen wie ich, die schreiben, als zerre dabei an jedem Finger eine winzige Bulldogge, wissen eine schöne Handschrift ja oft besonders zu schätzen -, und er ist wie Wasser, auf dem das kleine Floß dahingleitet, und er erzählt Geschichten von Kindheitssommern, die sofort ein gewaltiges Echo in mir wachriefen … ach, es ist einfach so: meine Lieblingssommerpost. Weil ich immer, wenn ich das kleine Floß anschaue, wilde Stromschnellen rauschen höre, die in Wirklichkeit vermutlich Bächlein-über-drei-Steinen waren, und die selbstgebauten Flussüberquerungs- Flusshinunterfahrgefährten vor meinem geistigen Auge auferstehen. Und an Ronja Räubertochter denke ich auch. Tausend Dank für diese Schachtel, die mir viel bedeutet – das kleine Floß reist direkt mit in den Herbst im Regalfach, in das vorgestern bereits die ersten Kastanien eingezogen sind.

Ein bisschen Herzklopfen hatte ich ja bei Post von Frau Wien, die glücklicherweise ehrfurchtlindernd auch Meike heißt – mit ei, nicht mit ai, aber immerhin, ähnlich genug. Und dann hüpfte mir aus dem Umschlag eine so freundliche kleine Person entgegen, dass ich alles Herzklopfen vergaß und mich nur noch freute. Ein Mitbringsel von einem Festival mit Jongleuren und eine wunderschöne Idee.

Und eine großartige Postkarte auch noch, die da nämlich, wohnhaft an meiner Pinnwand:

Ute von a-little–of-everything schickte einen Augenblick und etwas ganz Großes in einer sehr kleinen Schachtel. Einen Moment der Stille, den sie einmal erlebt und in diese Schachtel gebannt hat. Ich kenne diese seltenen Momente, in denen die Welt schweigt, und habe ihr Echo verspürt, als ich den Brief gelesen und die Schachtel geöffnet habe. Danke dafür. Ich vergesse diese Stille zu oft, deren kleineres Echo man ja auch an ganz normalen Tagen verspüren kann – es tut immer gut und stellt das Augenmaß wieder her.

Ja, und ganz zuletzt kam dann – nicht unerwartet, denn ich hatte inzwischen begriffen, dass da noch etwas fehlt – die Schachtel von Barbara (Faserträume). Und wie passend – bei uns wurde der Südbalkon abgepflückt und neu erbaut, doppelt so groß wie zuvor und sogar größer als der zweite Balkon vorne, aber zu spät für diesen Sommer. Und was schickt Barbara, gerade als endgültig feststeht, dass es erst nächstes Jahr Sonnentage auf dem neuen Balkon geben wird? Einen Balkon in der Schachtel, glühend in blauen und lila Farbtönen! Wie ein Versprechen für den nächsten Sommer.

Und mit diesen hirnverbläuenden, wunderschönen Farben schließe ich – vielen Dank an alle und an Mond von bimbambuki für die Organisation!