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Zeichnen. Das ist so eine Sache. Ich habe mit neunzehn entschieden, mich aufs Schreiben zu konzentrieren statt aufs Zeichnen, weil die Zweidimensionalität sich mir zwar nicht gänzlich verweigert, sich aber schrecklich sperrt. Worte fließen, Zeichnen ist immer eine Qual; ich habe Bilder vor Augen, aber sie wollen nie ganz so lebendig aufs Papier, wie sie mir vor Augen stehen, und ich werde furchtbar wütend. Es wäre sehr viel Arbeit gewesen, um wenigstens einigermaßen zu sein, wirklich gut wäre ich nie geworden. Darum zeichne ich seit fünfzehn Jahren nur noch, um Ideen zu skizzieren. Und kleine Szenen, Kleinkram.
Manchmal betrübt mich das. Wenn ich beispielsweise eine Idee für eine Geschichte habe, die ich so gern schreiben UND zeichnen würde.
(Das arme Einhorn könnte aufgrund anatomischer Verwachsungen der Hinterhand nicht laufen. Das ist korrigierbar. Aber übers Skizzenstadium hinaus komme ich eben nicht.)
Zum Trost habe ich mir dann eben ein Einhorn gefilzt. Weil ich dabei so kichern musste, ist es sehr … sehr. Sehr. Also, sehr. Sehr einhornig geworden. Eine Reminiszenz eher an die Glücksbärchis als an das letzte Einhorn, das ich als Kind sehr geliebt habe – noch mehr allerdings den Flammenstier.
Nur habe ich im Eifer des Gefechts die Hufe vergessen. Entschuldige bitte, liebes Einhorn, die werden nachgeliefert!
Ehrlich!
Das Einhorn galoppiert zum Creadienstag und zu Ninotschka, wo sich heute Helden versammeln. Bei Ninas Upcyling-Dienstag bekommt es keine Box, es sei denn, man betrachtet es als Schaf-Upcycling, aber ich empfehle den Besuch dort dennoch wärmstens.
Welche Geschichten, Geschöpfe und Figuren habt ihr als Kinder geliebt? Und denkt ihr hin und wieder noch an sie? Ich habe manchmal das Gefühl, sie verlassen uns nie ganz. Ein Echo in den Gedanken, ein Flüstern beim Einschlafen. Die schönen wie die schrecklichen. Ich glaube, ich filze bald mal eins der Monster, die meine Kindheit begleitet haben – ich bin gespannt, ob auch dann so willig die Form aus meinem Kopf durch die Hände auf die Wolle übergeht … oder ob sich das ehemalige Schäfchen sträubt, ein Ungeheuer zu werden.
Euch allen eine schöne Woche – alptraumlos, von Regenbogenfunken bestäubt. 😉