Schlagwörter
aufkleber, fisch, flamingo, mark making, pelikan, stempel, stempelschnitzen, sticker, tier
Ich mag mehrteilige Stempel so gern, drum hab ich mal wieder einen gemacht. Unverschämterweise passen beide Teile nicht hundertprozentig präzise zusammen, aber da bin ich eh immer ein bisschen im Zwiespalt – es gefällt mir schon sehr, wenn man sieht, dass die Stempel Handarbeit sind.
Die Flamingos habe ich auf ein DIN-A4-Etikett gestempelt und dann mit so einem komischen Messerding ausgeschnitten, dass ich neulich bei Boesner mitgenommen habe (ich bin dort in einen so schrecklichen Kaufrausch geraten, dass ich mich frühestens nächstes Jahr wieder hinwagen werde). Das orange Ding ist ein „Fingermesser“, und ich war sehr skeptisch, aber es schneidet sich damit wirklich ganz toll und sehr genau. Das Ding gibt es noch mit einer drehbaren Klinge, dann müsste man theoretisch nicht mal die Schneiderichtung wechseln … ja, seufz, auch das wird noch hier einziehen. Ich hoffe, es ist so toll, wie ich es mir vorstelle.
Jedenfalls hab ich eine Menge Flamingos gestempelt und ausgeschnitten …
… und aufgeklebt. Selbstgestempelte Flamingo-Aufkleber. Wahahahahahahahahaha!!!! Herrje, ich bin hin und weg davon, was für unnützes, wunderbares Zeug man selber machen kann!
Dann wollte ich noch so gern bei Michaelas Muster-Mittwoch mitmachen, auch wenn gar nicht Mittwoch ist.
Hab aber festgestellt, dass ich mich dem Thema Mark Making in Grau nur sehr uninspiriert nähere. Eigentlich find ichs spannend, zu sehen, was für Muster und Linien sich mit diversen Alltagsgegenständen erzeugen lassen, aber dann erschöpfte sich mein diesbezüglicher Anlauf in einem eher uninspirierten dicken Fisch, der augenlos im Blumentapetenmeer nach der besudelten Muschel schielt, der er seine Schuppen und Flossen verdankt. Hm.
Dann hab ich ein bisschen geschummelt, glaub ich. Wollte nämlich schon lange mal meine ganzen alten Stempelreste aussortieren, und als ich dann mit der inzwischen recht gut gefüllten Restekiste dasaß, tangramte es sich auf einmal ganz von allein. Ist wahrscheinlich gar kein Mark Making, oder? Aber ich hab immerhin die Stücke alle so genommen, wie sie waren, und keins davon weiterbeschnitzt oder zurechtgeschnitten.
Okay, ist ein etwas eigenwilliger Schmalschnabelpelikan, aber ich möchte darum bitten, ihn deshalb nicht zu mobben, er hat eine schöne, sehr empfindsame Seele.
Und dann hab ich noch Stücke gefunden, aus denen ich mal mit dem ganz normalen Locher Kreise ausgestanzt habe, um zu gucken, ob das geht (für meine Stanzer ist das Material, zehnmal im Dreieck geflucht, leider zu dick). Das Muster aus den Dingern gefällt mir am allerbesten.
Und ein leicht deformierter Fisch fiel auch noch aus der Kiste. Dann war aber Schluss.
So. Und damit latsche ich jetzt eine große Runde bei einigen wunderbaren Sammlungen vorbei – am Freutag nehme ich ja immer mal wieder teil, und beim Mustermittwoch bei Frau Müllerin war ich immerhin auch schon gelegentlich dabei, allerdings viel zu selten, dabei mag ich den so sehr. Und es muss ja nicht mal Mittwoch sein, ebenso wenig wie bei der Papierliebe am Montag bei Frau Nahtlust, wo es diesen Monat zu meinem Entzücken ausgerechnet um Stempel geht. Und der kleine rote Fisch und seine Kollegen schwimmen bei meiner wordpress-Kollegin Andiva vorbei, die seit langer Zeit freitags eine mitunter eher kleine, aber umso feinere Auswahl Fisch präsentiert.
Habt ein wunderschönes Wochenende!
Rabennest sagte:
Muss schon wieder heulen, ob dieser übersprudelden Kreativität. Wundervoll.
Und ich finde, die Flamingos haben einen schönen 50th Style.
klippspringer sagte:
Wirklich ein bisschen 50th, hm? Hihi. Dabei hatte ich beim Schnitzen eigentlich diese Playmobil-Flamingos im Hinterkopf, die ich erstaunlich hübsch finde mit ihrem fast ornamentartigen Muster. 😉
Sei umarmt!
Anonymous sagte:
Das Reste-Tangram finde ich fantastisch, sozusagen Upcycling-Kunst. Könnte ich mir gut als Postkarte vorstellen. Oder als Irrgarten… Oder als Suchspiel…
Und ja, auch ich bin blass vor Neid ob deiner Kreativität 😉
Antje
klippspringer sagte:
Als Suchspiel!!! Was ist denn das für eine großartige Idee? Oh, das mache ich – erst Tangram-Restetiere stempeln, dann Rest möglichst passend vollstempeln, und dann kann drauflosgesucht werden. Ich brauche sowieso noch ein paar Rätsel- und Gewinnspiel-Ideen für den Adventskalender dieses Jahr. Dankeschön, ich probier gleich mal ein bisschen rum!
Liebe Grüße!
Maike
ninakol. sagte:
Hi! Das ist so was von toll! Alles! Bis auf das Wort „unnütz“!
Pfui! (Ich verbrauche gerade all meine !)
Kreativität und was daraus entsteht ist nie unnütz!
All deine Vögel und Fische finde ich so toll!
Hoffentlich hast Du noch ganz viele Stempelstücke, bin gespannt auf mehr Ideen!
Mögen sie noch so unnütz erscheinen, was Du daraus machst erfreut und das ist sehr nützlich!
Schönes Wochenende
Nina
klippspringer sagte:
Stimmt, Freude ist nie unnütz. Aber manchmal wünschte ich, man könnte mit den Filztieren auch prima, weiß nicht, Fenster putzen (obwohl, vielleicht kann man ja, aber ob sie danach noch sehr schön sind?) und mit den Stempeln das Wetter besserstempeln oder gleich die ganze Menschheit, oder zumindest irgendwie seinen Fahrradreifen flicken, und … hm, naja. So ungefähr. 😉 Aber grundsätzlich erfreue ich mich durchaus sehr an Dingen, die keinem anderen Zweck dienen, als keinem Zweck zu dienen und einen trotzdem seltsam froh zu machen.
Hab allerdings für unser Kind einen Namensstempel für die Schule geschnitzt, klein genug, um alle Stifte zu bestempeln, und wie schnell das damit geht und wie prima das aussieht – diese ganz eindeutige Nützlichkeit hat mich dann doch wirklich außerordentlich gefreut. Und das Axolotl, das ich gerade filze, ist auch sehr nützlich, denn damit werde ich mich davon überzeugen, dass wir keine lebendigen brauchen. 😉
Mach Dir bezüglich der Ausrufezeichnungen keine Hoffnungen, das ist ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff, die wirste nicht los. 😀
Liebe Grüße!
ninakol. sagte:
Auf Dein neues Filztier bin ich mehr als nur gespannt! (Ha!)
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Axolotl zu filzen? Hier wären alle hin und weg!
Und klar sind Stempel nützlich, man muss den Nutzen manchmal noch finden! Filztier auch, allein das wunderbare Fühlerlebnis, wenn man so ein besonderes Tier in die Hand nimmt. Und alles was unsere Stimmung hebt ist gut. Sonst würden wir doch nie Fenster zu Ende putzen…!
Liebe Grüße
Nina
klippspringer sagte:
Die Inspiration fürs Axolotl zeig ich, wenn ich das Axolotl fertig hab. 😀
Fensterputzen ist bei mir ein ganz schlechtes Argument – ich jammre immer so lange, dass man nicht mehr durchgucken kann, bis das der Mann macht. Hust.
ninakol. sagte:
Oh, Du solltest mal meine Fenster sehen…
Centi sagte:
Ah, endlich sind die Flamingos auch hier angekommen!
Ich finde den Pelikan ja sehr nett… er sieht so ganz besonders federig aus.
klippspringer sagte:
An der Brust, wa? Das ist mir übrigens erst beim Stempeln aufgefallen, dass das Bruststück so doll eingeschnitten ist, davor dachte ich, es ist nur ein bisschen unregelmäßig. Schöne Überraschung war das!
lusyl sagte:
Deine Arbeiten machen mich ganz oft sprachlos….. einfach zauberhaft! Und ich liebe deinen Schreibstil…
LG
Sylvia
klippspringer sagte:
Oh, schnief, dankeschön!
Jorin sagte:
Der Schmalschnabelpelikan wird nicht gemobbt! Dafür ist er viel zu niedlich. Und Deine Flamingos sind toll!
Liebe Grüße von Frau Frosch
klippspringer sagte:
Wenn eine Frau Frosch etwas so storchenartiges wie Flamingos lobt, dann ist das eine ganz besondere Auszeichnung, dankeschön! 😉
Lutreolina crassicaudata sagte:
Die Flamingostempel-Flamingos (also die Stempel, nicht die gestempelten Stempel) sehen aus, als müssten sie dringend aufs Klo, das gefällt mir sehr! 😀 Und klar ist es sehr schön, wenn etwas nach Handarbeit aussieht, was Handarbeit war, dabei darf es aber sehr gerne zugleich auch perfekt sein. 😀
klippspringer sagte:
Haha – vor allem der Farbstempel sieht allerdings wirklich schwer danach aus, das war mir noch gar nicht aufgefallen! Der Arme, für immer in den qualvollen Sekunden vor der Erleichterung gefangen, was hab ich getan?!?
Und jajajaja, ich finde das ja auch, grumpf. Diese verflixten Stempelplatten verziehen sich beim Schnitzen. Oder Kobolde wackeln am Messer. Ich weiß nicht, warum das bisher noch nie ganz genau gepasst hat, aber eines Tages, EINES Tages …!
Ulrike sagte:
Total perfekt ist dein Flamingo-Doppelstempel geworden, bin ganz begeistert. Auch das neue Schneidwerkzeug ist ja interessant, das muss ich mal im Auge behalten.
Ganz besonders kreativ finde ich ja auch deine Reste-Stempelergebnisse – wieder mal der Beweis, dass man einfach nichts wegwerfen sollte.
LG Ulrike
klippspringer sagte:
Ah, ich habe ganz, ganz viel weggeworfen, beziehungsweise nahezu nichts weggeworfen, aber ein Riesenpaket für die Kita geschnürt (die verbasteln ja alles, das ist ganz unfassbar, so ein absolut bodenloses Loch für Material – das bestaune ich immer sehr, man bringt eine Riiiiesentüte an, und schlurp, ist es weg, und die Kinder strahlen einen an und wollen mehr 😀 ). Das war sehr, sehr befreiend! Aber tatsächlich ist es oft so, dass ich dann kurz darauf genau das brauchen könnte. 😉
Das Schneideding ist wirklich ziemlich prima, bin sehr erstaunt und erfreut, ich dachte, das ist eher so ein Fehlkauf aus lauter unersättlicher Neugier, aber es ist wirklich gut zu führen, deutlich besser als ein Cutter, finde ich.
Liebe Grüße!
Eva Becker sagte:
unterm tisch roll und kicher. die flamingos sind köstlich, die empfindsame pelikanseele ist zum knutschen und der rote füsch der erinnert an playmobil, johl, so mit motörchen und in der badewanne rumrotierend, kicher. ich hab da nochn käschen stempelreste, allsieweil, ich kann die auch net wegwerfen… ich geh mal tangrammen. abendgrüße, winkt die eva
klippspringer sagte:
Oh, falls Du da irgendwann getangramte Stempel zeigen magst, freu ich mich riesig – hab gerade auf Deinem Blog Deinen prachtvollen (ebenfalls roten, aber so GANZ leicht detaillierteren) Fisch entdeckt und bin sehr hingerissen!
Michaela sagte:
Ach, das ist mir am Freitag total durchgegangen, jetzt ist aber schon wieder Mittwoch und immer noch Mark-Making. Was genau unter dieses Thema fällt, ist total unscharf und schwammg. Ich tue mich auch schwer mit einer Übersetzung, es hat halt was von Spuren und Zeichen setzen, und mit Zufall und individuellem Strich hat es zu tun. Aber Zufallstempel gehen genauso… Restestempel sind das beste, ich werfe auch keinen Schnipsel weg, obwohl ich dieses Material, mit dem du arbeitest, gar nicht mag.
Ich danke fürs Mustern und schicke herzliche Mittwochsgrüße
Michaela
klippspringer sagte:
Du arbeitest eher mit weicherem Material, oder? Ich bin ja eher der graphische Typ, für mich ist das Material ideal, aber sobald Stempel eher großflächig als feinlinig sind, ist das Zeug wirklich blöd, und die Tangram-Stempel stempeln sich schon eher etwas beschwerlich, weil man viel Farbe aufnehmen und dann quasi drauf rumhopsen muss, damit es schön wird. Ich habe neulich blaues Factis gekauft, möchte nämlich auch endlich mal mit etwas flächigeren Mustern arbeiten (und vor allem mal Stoff bedrucken), bin schon sehr gespannt!
Dass Du auch nicht so ganz klar definieren kannst, was Mark Making ist, beruhigt mich sehr! 😉
Liebe Grüße
Maike
ninakol. sagte:
Hi,
wenn Du bei den grossen Stempeln vielleicht eine Rolle zum Auftragen der Farbe benutzt? und eine Rolle zum gleichmässigen stempeln statt *rumhopsen* (aber die Vorstellung alleine… ich will ein Foto – oder ein Video – nein – Kopfkino ist besser, sorry) ähnlich wie beim Linoldruck…
Liebe Grüsse
Nina
Michaela sagte:
Ja, das Blaue von Factis mag ich am liebsten, so weich ist es auch nicht, nimmt die Farbe, egal ob Stempelkissen, Linoldruck oder Acrylfarbe besser auf.
klippspringer sagte:
Aaaah, Rolle – wenn Stoffdruckfarben, dann auch Rolle! *notier*
Michaela, dass Du das blaue Factis so magst, macht mich jetzt echt schrecklich neugierig darauf, gut, dass ich es schon hier habe!
adomscha2602 sagte:
Ich finde, du hast überhaupt nicht geschummelt und deine Stempeleien aus Reststückchen sind einfach nur toll! Ganz besonders gefällt mir das verirrte Pink inmitten des Graus.
Liebe Grüße Andrea
klippspringer sagte:
Ja, so ohne Farbtupfer fällt mir bei so was immer ein bisschen schwer. 😉 Die Reststückestempelei hat mir dann auch ganz überraschend gut gefallen – das ist so toll an solchen Projekten … dass sie einen auf Ideen bringen, die man sonst nie gehabt hätte.