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Morgens wühlen Kind, Hund und ich uns durch die labyrinthischen Baustellen, die unser Haus umzingeln. Hier ist der Ausgang, hurra!

In der U-Bahn erzähle ich dem Kind von den beiden neuentdeckten Unterarten des australischen Großflugbeutlers und zeige ihm ein Bild. Es ist so begeistert, dass der Hund eifersüchtig wird und den Blick imitiert … es fehlt ihm aber entschieden an Furryness.

Wir müssen zum Kinderarzt – eine Zweitmeinung zu Stauballergiedingen einholen. Der Hund verweilt solange bei meiner Mutter und tobt durch den Garten. In der sehr kurzen Wartezeit (momentan ist das bei Ärzten wirklich eine Pracht – ich hoffe, dass sich in vielen Praxen auch nach Corona ein bisschen was von der Terminpräzision erhält, die ich ansonsten nur von unserem wunderbaren Zahnarzt kenne) besteigt das Kind ein Holzfahrzeug nicht ganz klarer Sorte, das ihm größenmäßig nicht ganz gewachsen ist. Der Termin läuft super, die Schule dafür heute sausen zu lassen war die richtige Entscheidung.

Auf dem Weg zu meiner Mutter begegnen wir einer Taube, die auf dem Boden schläft. Das ist ein besorgniserregend untaubiges Verhalten, und wir sausen zu meiner Mutter und holen einen Karton und Arbeitshandschuhe, und ich rufe bei der Wildtierstation an.

Das Kind rennt vor, aber wir sind zu spät – die Taube ist weg. Ich hoffe, sie hat sich nur sehr untaubig ausgeruht und ist weggeflogen, oder jemand anders hat sie gerettet.

Wir gehen wieder zurück zu meiner Mutter, weil wir eben aus Taubengründen keine Zeit hatten, uns gegenseitig vollzutröten, das wird jetzt nachgeholt. Der Hund schließt sich der Runde sehr interessiert an, auch wenn er selbst nicht viel beizutragen hat.

Auf dem Weg nach Hause – es ist noch gar nicht spät, aber kurz gerade ganz schön dunkel – sehen wir einem Taubenschwarm zu und hoffen, dass unsere Taube dabei ist.

Wir nehmen den langen Weg nach Hause. Hier hab ich früher Tennis und Eishockey gespielt. Ich war die schlechteste Eishockeyspielerin der Welt, ich kann nämlich überhaupt nicht eislaufen, ich kann nur eisstehen. Aber ich bin eine herausragende Torschützin, denn wenn der Puck auf mich zufliegt, befördere ich ihn vor lauter Schreck zuverlässig ins Tor (meistens sogar ins gegnerische). Aufgrund dieser legendären Fähigkeiten wurde mir mein Eisstehen verziehen, und meine Mannschaft hat mich bei Bedarf immer auf dem Eis verschoben, damit ich strategisch möglichst günstig stehe. (Kein Witz, sie sind an mir vorbei, haben mich drei Meter mitgezogen, losgelassen, der Puck kam, ich hab ihn ins Tor geballert. So war das.)

Zu Hause erst mal ein bisschen was essen, ein bisschen arbeiten, und dann ruft meine Schwester an – sie ist gerade in der Gegend und würde gern mit dem Hund und mir losziehen.

Wir gehen zum Teich. Unterwegs treffen wir zwei Freundinnen des Hunds, und sie gucken Gänse.

Nach einem ungeplant ausgiebigen Spaziergang drucke ich dem Kind noch einen Haufen Pokemón-Ausmalbilder aus und suche ihm aus der großen Buntstiftkiste ein neues Rot raus, weil seins verschwunden ist.

Jetzt aber arbeiten! Im Bett, weil gemütlich. Ich muss ein fertiges Manuskript nur noch einmal sauberputzen, es ist nicht mehr viel daran zu tun (Text aus Diskretionsgründen abgedeckt). Der Hund ist sehr angeregt von seinem aufregenden Tag und will noch ein bisschen spielen
Unser Tag in zwölf Bildern wandert zu 12 mal 12 – wer noch nicht genug hat, kann dort noch einen Haufen anderer Blogger durch ihren Tag begleiten.
nina. aka wippsteerts sagte:
Oh, den Hund kenn ich doch! Zu schmutzig, wie er in der U Bahn schaut. Die Taube ist sicher nicht ganz gesund gewesen, aber wenn sie noch fliegen kann, besteht Hoffnung. Miss Sofie ist auch mit dabei (auf einem Amberbaum, die hatte ich bei der „Blattrunde“ nicht mehr am Weg)
Am coolsten ist aber Deine Eishockey Geschichte!
Schön, dass das Manuskript geschafft ist und Du jetzt eine entspannte Zeit genießen kannst.
Liebste Grüße
Nina
klippspringer sagte:
Es war auf jeden Fall weder Blut noch Federgestrüpp zu sehen, also hoffe ich, dass sie entweder gerettet wurde oder weggeflogen ist, nicht von einem Hund runtergeschluckt.
nina. aka wippsteerts sagte:
Welcher Hund würde die denn runterschlucken können? was läuft denn bei Euch an Hunden rum?
🙂
klippspringer sagte:
Ich zeichne Dir mal einen, dann weißt Du es. 😀
nina. aka wippsteerts sagte:
Zerberus?
Garm?
Fenris?
made with Blümchen sagte:
Grandios, wie sich Taube und Hund durch Deinen Tag ziehen. Eisstehen aber trotzdem Tore schießen ist wahrlich eine ganz wunderbare Begabung! Liebe Grüße, Gabi
klippspringer sagte:
Der Teil mit dem Toreschießen auf jeden Fall, das Eisstehenkönnentalent ist, glaube ich, relativ weit verbreitet. 😀
Liebe Grüße!
Centi von Centi bastelt sagte:
Ich glaube auch, dass die Taube einfach nur spontan sehr müde war (so wie unsereins unpassenderweise in der Fangopackung oder bei der Arbeitsbesprechung einschläft) und jetzt wieder munter mitflattert!
Nett, dass die Gänse Hundefernsehen liefern!
LG
Centi
klippspringer sagte:
Das sind wirklich sehr zuvorkommende Gänse, außer, wenn man sie ankläfft, wenn sie vor einem auf dem Weg langwackeln. Das trau ich mich nach einmaligem Ausprobieren nie wieder!!
Mond sagte:
„Ich war die schlechteste Eishockeyspielerin der Welt, ich kann nämlich überhaupt nicht eislaufen, ich kann nur eisstehen.“ Danke für diesen Satz, ich musste sehr breit grinsen.
Und was für ein süßer, süßer Hund!
Liebe Grüße aus der Ferne…
klippspringer sagte:
Oh, das richte ich ihm aus, da freut er sich immer! 😉 Liebe Grüße in die jetzt noch weitere Ferne!