Seit Urzeiten bewahrt man in unserer Familie das Geschenkpapier auf und verwendet es wieder. Aber oft reißt Papier beim Auspacken ein (jedenfalls, äh, seit da so ein kleiner Wurzelzwerg es mit dem Auspacken immer ausgesprochen eilig hat), es sind beim Einpacken kleine Reste übrig, mit denen man nichts mehr anfangen kann, oder das Papier ist einfach so schön, dass ich es schade finde, dass es nur zum Einwickeln und Auspacken benutzt wird und neben diesem kurzen Auftritt als Nebendarsteller ein einsames Leben in dunklen Ecken fristet. Darum also mein dringender Aufruf an alle – rettet das Geschenkpapier (jedenfalls das schöne)! Sorgt dafür, dass seine Existenz lebenswert wird!

Aufkleber aus Geschenkpapier lassen sich schnell herstellen, wenn man diverse unrühmliche Experimente mit Folien, von denen das Zeug nicht mehr abgeht, pythongleichen Trägermaterialien, die sich um den ehrenwerten Upcycler wickeln und ihn zu ersticken drohen, und überhaupt so einige Albernheiten einfach auslässt. Von meinen Expeditionen durch den Dschungel der Ärgernisse und Flüche habe ich euch eine sehr praktikable Möglichkeit mitgebracht – ihr braucht dafür:
– erhaltenswertes Geschenkpapier
– doppelseitiges Klebeband
– stinknormale Etiketten in handlichem Format, am besten eckig
– Schere und Cutter oder Nagelschere

Schritt 1: Die Etiketten einander näherbringen, indem Du sie überlappend aufeinanderklebst. Das zweite Bild ist ganz scheußlich, aber ich hoffe, man erkennt, was gemeint ist.

Schritt 2: Doppelseitiges Klebeband über die Etiketten kleben. Wo es eventuell über den Rand ragt, begradigen, zu Nichtamtischfestklebezwecken und aus Ogottderaufkleberklebtzudollgründen. Motive aus dem Geschenkpapier mit etwas Randspielraum ausschneiden. Einen Streifen Folie abziehen und die Motive aufkleben, natürlich halbwegs platzsparend. Tetris-Erfahrungen können hier gewinnbringend eingesetzt werden!

Schritt 3: Wenn fertig beklebt, Cutter oder Nagelschere zur Hand nehmen und loslegen. Sehr kleine oder zartgliedrige Motive können großräumiger bearbeitet werden, beispielsweise habe ich den Käfer links unten auf dem Bild einfach als Oval ausgeschnitten.
Die Aufkleber sind recht fest und stabil und eignen sich erstaunlich gut für kleine Kinderhände. Sie kleben auch ziemlich gut – na, wie Etiketten eben. Der Kleine und ich sind begeistert.
Zum Verschenken schiebe ich eine Pappe in eine Klarsichthülle, schneide rundherum ab und verklebe die Ränder mit Maskingtape. Für unseren Hausgebrauch schiebe ich eine Pappe in eine Klarsichthülle und klebe dicht an dicht die verflixten Aufkleber, die erstaunlich schnell ganz schön zahlreich geworden sind.


Mir gefällt die Wiederverwertung ganz ausgezeichnet, das Ergebnis auch, und ich mag es, so einen Nebendarsteller mal in den Vordergrund zu rücken. Außerdem mag ich Sachen, die aus einem Guss sind – und mit ein bisschen farbiger Pappe und einem Aufkleber lässt sich blitzschnell noch ein passender Geschenkanhänger basteln. Nur sparen tut man nicht unbedingt – das Material kostet zwar nicht viel, aber auf einmal entdecke ich furchtbar viel basteltaugliches Geschenkpapier, nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene. Taugliche Ideen zum tatsächlichen Geldsparen dann also vielleicht, öh, nächste Woche.

Ab auf die Reise, ihr kleinen Aufkleber, zu Ninas Upcycling-Projekt und zum Creadienstag! Und im Gedenken an roboti liebt auch zum Konfettiregen … ebenso verständlicher- wie bedauerlicherweise hat Stephie aus Zeitgründen ihren Blog aufgelöst, die Helden des Alltags aber vererbt.