Ein halbes Jahr lang war hier Ruhe. Aber jetzt ist die Adventszeit angebrochen, und das heißt, es gibt einen Mäusekalender. Miss Sophie freut sich schon das ganze Jahr darauf!
Draußen ist es kalt, und drinnen wird es gemütlich. Die Zwergmangusten kuscheln …
… die Kattas halten Händchen und verbinden es gleich mit ein bisschen Yoga …
… und hier wird fleißig gestempelt. Weihnachtliches Papier, aus dem ich Adventskalendertüten nähe und klebe. Schau mal, Miss Sophie!
Miss Sophie …?
Wo will sie denn hin?
„Konsum“, erklärt sie mir, als ich sie endlich erwischt habe. „Alles scheußlicher Konsum. Sinnloser Kaufrausch. Geschenkequatsch. Schwelgen im Nutzlosen. Dummer Unfug, das alles. Ich mach da nicht mit. Tütenweise Unfug!!
Es dauert eine Weile, bis ich ihr erklärt habe, dass sich in diesen Tüten mitnichten Unfug befindet, sondern Tee. Es ist nämlich ein Teekalender von meiner Schwester und mir für unsere Mutter. Das ganze Haus duftet danach. Nach einigem Zögern lässt sich Miss Sophie erweichen, an dem scheußlichen Konsum zu schnüffeln, und befindet dann gnädig, dass Tee okay ist. Auch wenn er konsumiert wird. Aber das ja immerhin nicht nutzlos.
„Na schön“, erklärt sie mir. „Aber Konsum und Verschwendung und Unfug“, ihre nicht vorhandenen Barthaare zittern, „lehne ich ab.“
Wohlan. Letztes Jahr klang das aber noch ganz anders, Miss Sophie?
„Das war letztes Jahr“, sagt sie. „Das ist ein halbes Mäuseleben her! Ich erinnere mich schon fast gar nicht mehr an letztes Jahr! Wenn ich Konsum da okay fand, war ich eine dumme Maus. Und jetzt lass mich in Ruhe!“
Und damit grincht sie davon.
Pah.
Gibt trotzdem einen Mäusekalender. Seit Alice im Wunderland wissen wir schließlich, dass Mäuse und Tee (und verrückte Hutmacher) zusammengehören. Basta.
Bin mal gespannt, wie das wird mit dieser Grinch-Maus. Und euch allen wünsche ich einen wunderschönen 1. Advent!
Das hilft ja super, wenn man die Fotos schon vorbereitet, aber dann erst deutlich nach zehn Uhr aufsteht, haha! Ich vernachteule gerade, wie immer in den Schulferien.
Heute verlose ich zum vierten Advent einen Briefumschlag voller Aufkleber. Zum Beispiel solche hier:
Das sind Aufkleber aus Vinylfolie, mit dem Plotter ausgeschnitten. Von den meisten Oberflächen lassen sie sich wunderbar wieder ablösen und woanders wieder aufkleben.
Ich hab natürlich auch Miss-Sophie-Sticker geplottet. Aber Miss Sophie ist beleidigt und findet, sie ist nicht gut getroffen.
Die Eichhörnchen sind ausgestanzt. Bisschen friemelig abzubekommen, geht aber noch, und ich bin ja immer auf der Suche nach Einsatzmöglichkeiten für meine Stanzer, um zu behaupten, dass ich aus gutem Grund so viele habe.
Manche Materialien, gerade wenn was Klebfreudiges dabei ist, verrutschen dabei gern ein bisschen, da hat sich sehr bewährt, noch eine Lage Papier dazwischenzulegen. Auf welcher Seite, muss man ausprobieren, meist aber auf der Klebseite (oder in sehr widersoenstigen Fällen auch mal auf beiden).
Ausschneiden kann aber nicht nur der Plotter, ich kann das auch! Das sind Etiketten, gestempelt und ausgeschnitten. Ich experimentiere gerade damit, Etiketten auf Vinylfolie zu kleben und dann zu bestempeln, weil es so wirklich sehr fummelig ist, die Aufkleber abzubekommen.
Zu den Aufklebern lege ich noch Briefmarken, die kleben schließlich auch (sind abgestempelte, klar, aber alles Tiere). Und der Gewinner darf sich gern ein Motiv für Vinylstempel wünschen (Hunde und Miss Sophie sind auf jeden Fall dabei, aber wer sich bestimmte Vinylaufkleber wünschen würde: einfach Bescheid sagen). Farben: schwarz, rot, hellgrau, so, hm, mittelgrün und gelb.
Musikalisch wird es heute schon ordentlich weihnachtlich.
Das Video ist in einem Rutsch abgedreht (oder zumindest nahezu, ganz sicher bin ich nicht), ich hätte wahnsinnig gern zugesehen. Der lange Tunnel liegt, soweit ich weiß, in Chemnitz.
So, jetzt aber schnell raus mit dem Ding, ehe es elf wird! Wer Aufkleber und Briefmarken gewinnen möchte, kann bis Montagnacht kommentieren (ja, Montag – ich lose morgens am 1. Weihnachtstag aus). Wenn ihr schon wisst, was für Viecher ihr gern als Vinylaufkleber hättet, könnt ihr das, wenn ihr möchtet, natürlich auch schon dazuschreiben, ansonsten frag ich dann noch mal nach.
Ich wünsche ein schönes, entspanntes Reinschlumpfen gen Heiligabend. Wir haben noch nicht alles eingepackt, ich gedenke das aber heute noch zu tun. Und mit einem Freund treffen werde ich mich gleich noch. Und bisschen arbeiten. Ansonsten aber heute nix vor, hurra!
Hier feiern gerade drei Mäusecousinen, bewerfen mich kichernd mit Stempelgummiresten und feiern sehr ausgelassen. Denn tatsächlich – von sieben Mitratenden haben fünf bis sechs alle richtig zugeordnet (bei Jesse bin ich nicht sicher, ob es beim zweiten Bild von links nach rechts oder von oben nach unten geht), und bei dem einzigen bis zweizigen Irrtum handelt es sich um eine Bertha-An(n)a-Verwechslung … Sophie wurde immer zielsicher zugeordnet.
Ich bin tatsächlich überrascht, weil das auf Fotos echt nicht einfach ist – wow! Gezogen habe ich (jawohl, ich – eigentlich sollte das Kind, aber wir haben heute Morgen furchtbar verschlafen). Damit ich nicht schummeln kann, hab ich alle Namen in eine leere Keksdose gelegt und einen herausgeschüttelt. Jesses Namen habe ich sicherheitshalber mit dazugetan, weil ich da nicht ganz sicher war, und dachte, wenn ich Dich ziehe, Jesse, dann muss ich mir einfach ganz schnell was überlegen, am besten vor der Auflösung dann noch mal nachfragen. 😉 Aber das Schicksal, streng beobachtet von den drei Mäusecousinen, entschied: Eine der beiden Mäusecousinen zieht zu Martina. Herzlichen Glückwunsch! Magst Du mir per Mail noch Deine Adresse schicken?
Um ehrlich zu sein, würde ich euch am liebsten allen Mäuse schicken, aber das schaff ich auf gar keinen Fall mehr, dieser Dezember ist allzu wüst. 😉 Aber ich habe mich riesig gefreut, dass ich offenbar nicht spinne und man die Kleinen ziemlich gut voneinander unterscheiden kann, hurra!
Miss Sophie versteckt sich bis zur Cousinenabreise sicherheitshalber in ihrem Reisebehältnis.
Musikalisch heute, ehe ich hastig an die Arbeit hopse (neinneinnein, ihr Mäuse, das hat nichts damit zu tun, dass ich euch ärgern will!):
Ich kann Jazz übrigens nicht leiden.
Die Idee von Jazz finde ich ganz unglaublich großartig. Und ich habe schon zwei ganz unglaublich kluge, spannende Leute kennengelernt, die Jazz wirklich aufrichtig lieben, das, was sie mir darüber erzählt haben, spricht mich sehr an. Und dann höre ichs … und es funktioniert nicht. Gaaaah! Ich bin jazzimpotent. Ich würde es SO gern mögen, aber ich mags nicht. Neinneinnein, auf gar keinen Fall mag ichs. Im allerbesten Fall denke ich: Na gut, kann man aushalten. Nicht lange, aber eine Weile. So, das war … ganz okay, aber jetzt geh ich dahinten hin, wo ein schlichter 4/4-Takt und ein bisschen rockiges Gerumpel mich abholen, ohne dass ich mich dafür anstrengen muss. Puh! Kann man nix machen. Ist wie mit Wein. Ich würde furchtbar gern Jahrgänge und Regionen herausschmecken, ich bin hochgradig fasziniert davon, wenn jemand diese komische Plörre beschnüffelt, atmen lässt und noch mal beschnüffelt und daran nippt und mir dann irgendwas drüber erzählen kann, mit leuchtenden Augen … aber ich selbst schmecke nix. Mir wurde schon extrem teurer und guter Wein gereicht, von einem echten Weinkenner. Mit allem Drum und Dran. Ich bin weinblind. Und jazzblind. Ein Jammer.
Na gut, es gibt größeren Schmerz in meinem Leben, kein Mitleid, bitte. 😉 Aber jedenfalls: „Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ – ein gelegentlicher Ohrwurm, und wenn ich es höre (meistens nur als Ohrwurm im Kopfradio, sehr selten richtig), dann fällt mir immer ein, dass ich mit Jazz nur etwas anfangen kann, wenn Katzen dabei sind und eine Geschichte. So wie ich mit Wein nur etwas anfangen kann, wenn es dazu tollen Käse gibt (dann ess ich den und lass den Wein stehen, aber ich goutiere seine Gegenwart und die gegenwart von Leuten, die ihn zu schätzen wissen).
Neulich wünschte sich jemand per Mail eine Maus von mir. Ich sagte, ich hätte leider gerade nur Miss Sophie da und keine Zeit, eine andere Maus zu machen (und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust. Und ich filze ja nur, wenn ich wirklich Lust darauf habe. Weil ich sehr faul bin ich fest daran glaube). Darauf der Vorschlag: Ich könne ja einfach Miss Sophie schicken und mir dann eine neue Maus machen.
Leider hat sie mir über die Schulter geschielt (also von der Schulter runter) und mitgelesen.
Oha.
Hat sie sogleich ein Gedicht geschrieben, um ihrer tiefen Mauseseelenkränkung Ausdruck zu verleihen.
Schick doch einfach Miss Sophie Die isso doof, die merkt das nie Dass sie nicht mehr dieselbe ist Und auch wenn sie die Katze frisst Oder der Hund drauf … uriniert Ich wette, dass die’s nicht kapiert Die ist so klein und weiß und blöd Dass sie einfach nix versteht Miss Sophie eins, zwei oder drei? Egal. Banal. Ganz einerlei!
Schick mir einfach Miss Sophie Die isso doof, die merkt das nie Das Hirn aus Filz, das Herz vom Schaf Gib her! Ich habe Mausbedarf!
Ich hab dem erbosten Mäusemädchen erklärt, dass es für so große Menschen schwierig ist, so kleine Mäuse voneinander zu unterscheiden. Wollte sie nicht gelten lassen. Also machen wir heute mal einen Test.
Dazu hat sie ihre Cousinen eingeladen.
Genau anschauen. Links ist Miss Sophie, in der Mitte ist ihre Cousine Bertha, und ganz rechts ist Berthas sehr kluge, aber leider etwas zu Nervosität neigende Cousine Anastasia (die nach ihrer Mutter benannt wurde, was eine ganz andere und eher unangenehme Geschichte ist, über die wir an einem Adventstag nicht sprechen wollen).
Soooo. Auf den folgenden beiden Bildern – wer ist wer?
Miss Sophie glaubt: Das erkennt doch jeder sofort! Ich glaube: Das wird schwierig.
Wer auf beiden Bildern die meisten Mäuse richtig erkennt, bekommt eine neue kleine Mitbewohnerin (bei mehreren Mäusekennern entscheidet das Los).
Wer mitmachen möchte, schreibt einfach bis Montagmorgen 8:00 seinen Tipp als Kommentar oder mir per Mail (Vorsicht, ist nicht kopierbar – ist eine Grafik, kein Text):
Mitmachen darf ausdrücklich und sehr gern jeder, ob gerade frisch auf den Blog gestolpert oder schon länger dabei. Die Kommentare sind zuerst nicht sichtbar, ich schalte sie erst am Montagmorgen frei.
Habt einen wunderschönen 2. Advent! Musikalisch heute für die, die mögen, untermalt von Tori Amos: Winter.
Da sag ich heute aber mal nicht viel zu. Außer vielleicht, dass ich mal mit meinem Vater im Winter mit den Hunden spazieren war und wir einen ganz magischen Platz gefunden haben, ein kleiner Fluss, der sich tapfer den Weg mitten durch den Winter bahnte (für die, die damals noch nicht auf der Welt waren: Früher waren die Winter kalt, und vom Himmel fiel so weißes, knirschendes Zeug, das nannte man Schnee, was beides half, die ganze Angelegenheit vom Herbst zu unterscheiden); fast, aber noch nicht ganz eingefroren war dieser tapfere kleine Fluss, und am Straßenrand stand eine seltsam geformte Straßenlaterne, bei der ich an Narnia denken musste – die seltsame Laterne im Wald hinter dem Kleiderschrank, falls ich mich richtig erinnere. Faune waren aber gerade keine da. Und selbsternannte Schneeköniginnen auch nicht. Nur wir und die Hunde, die sich mit den Nasen grunzend durch den Schnee wühlten wie Wildschweine.
Habe diesen eigenartigen Ort ein paar Tage später und jahrelang immer wieder gesucht. Vergebens. War ja ein magischer Ort und hatte sich folgerichtig danach rar gemacht, wie es sich gehört.
Und wenn ich dieses Lied höre, sehe ich ihn wieder ganz klar vor mir. Dabei habe ich Tori Amos erst vor ein paar Jahren durch eine Freundin zwangsentdeckt, aber schon nach wenigen Zeilen: Schnee, Fluss, Vater, Laterne, Wildschweinhunde.
Ein sehr schönes Geschenk, das ich mir sehr sorgfältig dosiert immer mal wieder mache – nicht zu oft, damit es sich nicht abnutzt, aber auch nicht allzu selten, weil es bisher keinerlei Verschleißerscheinungen an den Tag legt.
Schon nach zwölf, o weh! Zwar ist bei Miss Sophie nicht das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland zu Besuch, aber morgen kommt Mäusebesuch.
Da muss einiges vorbereitet werden. Zum Beispiel, das ist das Wichtigste, muss am Käse gerochen werden.
Vier Stunden lang.
Zum Glück alles in Ordnung. Besuch kann kommen!
Musik gibts heute auch noch. Gut geeignet zum fröhlichen Rumräumen (was ich zum AUFräumen höre, wollt ihr übrigens gar nicht wissen, haha):
Miley Cyrus war mal Hannah Montana, das hing ihr lange nach, jetzt auch bei mir – sorry. Ich finde es aber immer hundsgemein, wenn man Leuten ständig apportiert, was sie früher gemacht haben, und häufig wird ja sogar erwachsenen ehemaligen Kinderstars vorgeworfen, dass sie gar nicht mehr die süßen Kinderlein dutzidutzi von früher sind. Muss schwierig sein, wenn dann die halbe Welt ins elterlich-entsetzte „O neiiiin, so kannst du dich doch nicht anziiiiiiehen, Kind, so kannst du doch nicht rauuuusgehn!!“ einstimmt. Jedenfalls freue ich mich sehr für sie, dass sie es durchgezogen und sich davon befreit hat. Ich glaube, das war kein einfacher Weg, und es ist mir sehr sympathisch, dass sie ihn entschlossen entlanggestampft ist.
Ich bin kein großer Fan von ihren meisten Sachen, aber die Backyard-Sessions mag ich gern, und diese fröhliche, lebhafte Version des uralten „Jolene“ ist meine Lieblingsversion.
Mein Mann hat mal gefragt, weshalb ich das Lied eigentlich überhaupt mag. Immerhin bittet darin eine Frau eine andere, ihr nicht den Mann wegzunehmen, der offenbar willig bis willenlos mitgehen würde. Und du, sagte er, du selbst würdest doch sagen: „Wenn der Trottel gehen will, dann soll er halt abhauen, pöh – einen, der nicht will, brauch ich nicht. Tühüss!“
Tja. Hm. Stimmt tatsächlich. Trotzdem mag ich das Lied. Kann man vielleicht nicht immer erklären?
Tierisch kalt geworden. Fast so, als wäre Winter! Da fliehe ich gern in etwas tropischere Gefilde, zumindest mit den Augen.
Das Bild habe ich als Hintergrund für etwas genommen, das das Kind und ich sehr in Ehren halten wollen – eine wunderschöne Feder, die uns eine Freundin geschenkt hat. Er stammt von ihrem eigenen Papagei (der seinerseits einen echten Vogel hat). So prächtig bunt sind allerdings nur weniger seiner beziehungsweise ihrer Federn, und wir haben Angst, dass die Feder irgendwo in den Untiefen des Kinderzimmers verschwindet.
Den Rahmen wird Gabi vermutlich erkennen, da waren wir herrlicherweise zusammen unterwegs. Wahnsinnig kitschiges Ding, oder? Ich weiß gar nicht genau, wieso ich den so mag, aber tu ich wie verrückt, ich freue mich immer sehr, wenn ich den sehe.
Das Hintergrundbild, das ich ganz hell ausgedruckt habe, stammt aus diesem Buch hier, das ich übers Bloggen entdeckt habe, einige von euch kennen es sicher: Lauter schwarz-weiße, copyright-freie Bilder zur freien Verwendung:
Musikalisch geht es heute in ganz andere Gefilde, und zwar nach Camelot. Also … fast nach Camelot, ganz schaffen wir es leider nicht.
Die (natürlich sagenhaft schöne) Lady von Shalott ist verflucht und lebt in einem Turm, wo sie eines Tages in ihrem magischen Spiegel Lancelot erblickt. Der ist so unglaublich spektakulär grrrr, wie es sich für einen Sagenhelden gehört, die Schöne verliebt sich in ihn, verlässt ihren Turm und macht sich in einem Boot auf nach Camelot (Auf den Bug schreibt sie ihren Namen, vermutlich, damit man später weiß, wer sie war. Kennt ja sonst keiner). Aber dank des Fluchs schwinden ihre Lebenskräfte, je weiter sie kommt, und sie erreicht Camelot in dem Zustand, in dem so viele sagenhaft schöne Frauengestalten enden – als herzzerreißend schöne Leiche.
Die Geschichte hat unheimlich viele Leute künstlerisch inspiriert. Mich inspiriert sie eher zu Fragen, so wahnsinnig interessant finde ich nämlich den eigentlichen Ablauf nicht. Die Lady hätte ja auch ankommen und feststellen können, dass Lancelot ein Arsch ist, jetzt ist sie aber draußen in der Welt und kann nicht mehr zurück. Oder was, wenn er zwar wirklich toll ist, ihm Schönheit allein aber nicht reicht? Soll es ja auch geben. Oder – was ist mit Gwenhwyfar? In die war Lancelot schließlich zeitlebens heftig verschossen, da sind sich sogar die meisten, zum Teil extrem unterschiedlichen Darstellungen dieses walisischen Chamäleons einig. Sieht die verliebte Lady das dann ein, oder wird sie zu einer Art Stalker? Oder was, wenn sie unterwegs nicht kleidsam dahinschwindet, wie es sich für eine anständige Frau gehört, sondern hässlich wird? Oder altert? Aaah, da stecken doch einige Möglichkeiten drin. Tot ist immer gleich so vorbei, das löst eine Menge erzählerisch interessanter Konflikte auf in ein bisschen stimmungsvoller Tragik und einer Prise Was-wenn.
Musikalisch umgesetzt ist das Ganze hier von Loreena McKennitt, einer Kanadierin mit schottischen und irischen Wurzeln. Ich glaube, sie schreibt selbst gar nicht, sondern interpretiert Volkslieder. Das allerdings, wie ich finde, oft sehr schön.
Ich hoffe, ihr habt einen wunderschönen Freitag, vielleicht wie der Hund umgeben von euren Lieben (ja, das sind alles seine Kuscheltiere. Den Eisbären und das komische hellbraune runde Dingens hinten hat er allerdings dem Kind geklaut, sehr charmant zwar, aber nachdrücklich.)
Ich schicke unsere wunderschöne Feder zum Freutag und mich jetzt mal fleißig, artig und mustergültig an die Arbeit.
Oha, muss rennen, heute wilder, wilder Tag – aber vorher noch ganz zackig ein paar Notenblätter reinschmeißen. Heute nämlich ist Mustermittwoch, und Frau Müllerin sammelt Musik!
Ist mir im ersten Moment gar nichts zu eingefallen. Dann doch. Nicht hyperoriginell, aber ich mag sie, meine Notenblätter, und die Hirsche wollte ich sowieso zeigen.
Geht, wer hätte das gedacht, auch mit Meisen!
Die Hirsche stammen von einem wunderschönen Masking Tape, das mir mal an einem kleinen Päckchen mit ins Haus flatterte. Hab ich sofort adoptiert. Adaptiert. Ihr wisst schon.
Argh, Zeit. Musik:
Zu den Helden hab ich ein ganz zwiespältiges Verhältnis. Zum einen tu ich mich mit deutschsprachigen Texten bei Musik oft eigenartig schwer. Die deutsche Sprache ist detailliert und präzise, aber hin und wieder durchaus sperrig. Die Ärzte sind da sehr unbekümmert, die Helden sind (oder waren) teilzeitvirtuos-verspielt. Beides mag ich sehr. Und einige Lieder hab ich furchtbar gern. Andere weniger. Und dann kamen die Kinder. Und Judith Holofernes Lied übers Muttersein. Und ihr offener Brief an Amanda Palmer, in dem sie ihr erklärte, dass man auch als Mutter wahnsinnig rocken kann und keine Angst um die Kunst haben muss.
Und ich fand es so platt und banal.
Ehrlich gesagt halte ich das Elternwerden für eine große „Gefahr“ für die Kunst beziehungsweise die künstlerische Leidenschaft. Aus vielen Gründen. Wenn Kunst von einer gewissen Lust an der Selbstzerstörung lebt, dann wird zugleich mit dem Kind auch ein riesiger Konflikt geboren – das Kind braucht alles Mögliche, aber ganz sicher keine selbstzerstörungsfreudigen Eltern.
Die Kunst kann Menschen verschlingen. Beherrschen, aufsaugen, sie einatmen und nicht wieder hergeben. Es hat oft was Obsessives. Auch nicht gut im Zusammenhang mit Kindern.
Eltern wollen – und sollten – ihren Kindern eine gewisse Stabilität bieten. Kunst lebt oft davon, die Grenzgebiete zu erkunden. Die sind eine wacklige, gefährliche Angelegenheit.
Eltern zu werden ist eine gewaltige Veränderung. Nicht immer überlebt das, was die künstlerische Leidenschaft eines Menschen befeuert hat.
Und das ist nicht immer was Schlechtes. Manchmal findet sich jemand, der vorher in der verlorenheit Wundervolles gefunden, aber sehr gelitten hat. Schade um die Kunst, aber ich nehme dann einfach, was ich bekommen habe, und freue mich für denjenigen. Robbie Williams ist so ein Fall, würde ich sagen. Dem gehts gut, und er rockt nicht mehr. Macht nix, muss nicht rocken.
Aber wenn jemand sich dran festklammert und die Veränderungen nicht wahrhaben will, dann find ich das betrüblich. Und ein bisschen so empfinde ich es bei Judith Holofernes. Habe es allerdings schon lange nicht mehr weiterverfolgt, seit dem Brief an Amanda Palmer, denn da hatte ich echt die Schnauze voll.
Ich kann also aus vollem Herzen sagen: „Mach’s gut, und danke für den Fisch“, denn Echolot“ und seine Fische – Haie – mag ich sehr. So ein verspielter Unfug – ihr Freund hatte furchtbare Angst vor Haien, und sie hat ihm ein Lied geschrieben. Genau zwischen Zärtlichkeit und Unbarmherzigkeit. Gefällt mir sagenhaft gut, haha!
Und jetzt renne ich. Habt einen wunderbaren, möglichst haifreien Tag!
Ich habe auf dem Flohmarkt eine wahre Unzahl kleiner Klötze gekauft – so um die fünfzig Stück, alle anderthalb Zentimeter breit. Ich habe den Ehrgeiz, sie allesamt in kleine Bordürenstempel zu verwandeln! ALLE!!
Die Pilze allerdings sind dafür ein bisschen zu groß geraten. Nicht viel, aber ein bisschen. Müssen also ohne Klötzchen bleiben.
Noch einigermaßen herbstlich. Dabei wird mir allmählich doch ernstlich winterlich, sogar ein bisschen weihnachtlich zumute.
Ich mag Weihnachten ja schrecklich gern. So richtig doll schrecklich gern. Auch die Vorweihnachtszeit. Und sogar ein bisschen die Zeit nach Neujahr, wenn es wirklich kalt wird und man in langen, dunklen Tagen auf die Rückkehr des Lichts und der Wärme und den Frühling wartet. So sehr ich die Wärme und die Sonne liebe und manchmal auf die Kälte fluche – ich bin froh über spürbar wechselnde Jahreszeiten; ich mag die Abwechslung und all die kleinen und großen Veränderungen, die damit einhergehen. Kalte Füße zum Beispiel. Hat man im Sommer ja eher selten, im Winter dauernd. Wird einem nicht so schnell langweilig. Find ich jut.
Miss Sophie hingegen ist eher mittelbegeistert. Friert. Überlegt, in meinem heißen Tee zu baden (jedenfalls ist sie beim Fotografieren fast hineingefallen, war höllisch knapp). Erklärte mir neulich glatt, ich hätte sie falsch gefilzt, sie hätte ja einen Rattenschwanz. Und deshalb würde sie auch so schrecklich frieren! Wenn sie Haare am Schwanz hätte …
Meine Erklärung, dass es bei einem Filztier völlig irrelevant sei, wurde eher ungnädig aufgenommen. Rosa Schwänze frieren, weiße Schwänze sind kuschlig warm, davon ist sie fest überzeugt.
Musikalisch ist mir heute nach Schwedenurlaub mit Palmen.
Ich glaube nicht, dass ich von irgendeiner anderen Band so viele Texte auswendig kenne. Auch das „Farin Urlaub Racing Team“ mag ich sehr.
Ich wünschte manchmal, Farin Urlaub würde mehr zur Flüchtlingsthematik sagen. Dann wieder bin ich froh, dass er es nicht tut, denn im Grunde ist es ja ganz einfach – den Umständen, unter denen viele Menschen leben müssen, würden auch wir ganz sicher entfliehen wollen, mit aller Macht. Wie oft soll man das wiederholen? Noch wahrer wird es davon auch nicht, und wer es beim ersten Mal nicht begreift, der begreift es vermutlich auch beim zweiten Mal nicht. Und eine menschliche Gebetsmühle zu sein ist definitiv kein Punkrock mehr.
Wer gerade eine halbe Stunde Urlaub braucht: Hier ist sie.
(Mir kam übrigens heute zu Ohren, dass mein Blog nach seiner Wiederbelebung nicht jeden kommentieren lässt. Falls das bei Dir auch so sein sollte: Sehr gern Mail an (Vorsicht, nicht kopierbar, weil Grafik):
Ich versuche herauszufinden, woran es liegt, und hoffe sehr, dass ich Abhilfe schaffen kann!)
Der Beitrag heute hopst beim Creadienstag vorbei. Schön, dass es den noch gibt!
Ich glaube, das Ding dort unten war eine von diesen Bastelpappen. Mit Fischen bedruckt. Ich habe es kopiert, die Kopie in die „irgendwann mal Stempel draus machen“-Schublade gesteckt und irgendwann deutlich später wiederentdeckt.
Ich weiß noch nicht, ob ich noch mehr mache. Vielleicht ein oder zwei von den kleinen.
Da gab es den dicken runden noch gar nicht – der ist der Neueste.
Miss Sophie jagt auf einem Öh-Fisch dem Hmhm-Fisch hinterher. Ganz ehrlich, von Fischen verstehe ich verblüffend wenig. Ganz viele Namen kenn ich, aber zu welchem Fisch die jeweils gehören?
Welse. Die erkenn ich vielleicht noch. Und Piranhas. Sind aber zum Glück für Miss Sophie keine zu sehen!
Gestern Abend viel gehört: Rokia Traoré.
Ich habe noch keine Übersetzungen ihrer Texte finden können. Ach, Texte – die Lyrics wären ja schon mal was. Rokia Traoré stammt aus Mali und ist als Tochter eines Diplomaten schon früh weit herumgekommen. Ihre Musik bezeichnet sie als zeitgenössische Musik aus Mali, aber ich kann nicht beurteilen, wie „klassisch“ es ist und wie sehr auch andere Einflüsse ihren Weg hineingefunden haben. Wenn ich mich dabei erwische, wie ich „mitsinge“, fühle ich mich wie ein Kind, das „Schingel Bells, Schingel Bells, Schingel ollse wäi“ singt und keinen Schimmer hat, was es heißt, aber ganz offensichtlich vor Begeisterung ganz hin und weg ist.
Ich verdanke es einem Freund, dass Rokia Traoré mich manchmal in eine andere Welt mitnimmt; er hat ihre Musik entdeckt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Wenn ich von so einer Traoré-Reise zurückkehre, habe ich keine Ahnung, wo ich eigentlich gerade war, aber mir ist zumute, als wäre alles größer, seltsamer und ganz eigenartig klarer geworden.
Habt einen schönen Start in die Woche. Hier ist es nieselig und grau, da ist zeitgenössische Musik aus Mali genau das Richtige – ich glaube, ich höre noch ein bisschen weiter.
Advent, Advent die Maike rennt Erst zehn, dann zwölf, dann fünf, dann sieben Wo ist denn bloß der Tag geblieben?
Weiß ich tatsächlich nicht. Schwupps, war er weg. Aber jetzt wünsche ich endlich mal einen schönen 1. Advent in die Runde.
Wollte eigentlich alle Posts vorher vorbereiten. Geht aber nicht, wegen der Sache mit der Musik, das möchte ich doch lieber sozusagen tagesaktuell, sonst taugt das nix.
Ich habe mich neulich gefragt, weshalb ich eigentlich überhaupt gar keine größeren Pferdestempel habe. Jetzt habe ich zwei. Und dann hab ich auf dem Probeblatt mal ein bisschen mit dem Bleistift herumschattiert und mag es sehr, wie es den Stempel verwandelt – ich glaube, ich kritzle da jetzt öfter mal rein. Ein paar mehr Pferde werden es vermutlich noch, ich möchte sie als wilde Herde quer über ein Blatt Papier stempeln können. Rechts ist der nächste Stempel schon angedeutet – zwei Pferde (beziehungsweise Ponys) gemeinsam. Und ein Fohlen möchte ich auch noch dazu.
Dieses Jahr gibt es leider keine Rätsel, das bekomme ich zeitlich gerade vorn und hinten nicht hin. Aber jeweils zum Advent möchte ich eine Kleinigkeit verschenken, jedenfalls wenn sich jemand findet, der es haben möchte. Heute sind es ein paar kleine Holzpferde – ich sammle ja solche „Animeeples“ (tierförmige Spielsteine aus Holz), und ich habe eine Riesenmenge Pferde in diesen drei Farben bekommen. Wer also welche haben möchte: Diese neun hier hätten Lust auf ein neues Zuhause und einen Job als Spielsteine, Spielzeug oder Dekoration (oder was auch immer jemandem sonst noch so für sie einfällt – nur als Feuerholz möchten sie nicht gern arbeiten).
Einfach in den Kommentar schreiben, wer sie haben möchte; der erste, der schreibt, bekommt sie.
Musik.
Gestern war ich auf dem Weihnachtsmarkt, da wehten auf einmal vertraute Klänge an mein Ohr. Und seitdem wehen sie darin herum. Ich habe ein „Kopfradio“, vielleicht kennt das ja jemand? Oder ist das mit „Ohrwurm“ gemeint? Bei mir funktioniert es so, dass manchmal sehr plötzlich und gern sehr laut das Kopfradio anspringt, herrliche Soundqualität, leider wirklich sehr laut, manchmal regelrecht dröhnend, und die Welt macht einen kleinen Schritt zurück und sagt, bitte sehr, ich will nicht stören, das Kopfradio hingegen sagt, höhö, ich schon. Denn ich hab gar nicht immer Lust darauf. Dann muss ich das betreffende Lied eine Weile sehr oft und laut in echt hören, damit es aus meinem Kopf wieder rausgeht. Ist wie mit Appetit – wenn ich auf irgendwas richtig schrecklich doll Appetit bekomme, dann geht der auch erst weg, wenn ich es gegessen habe.
Mr. John Lennon?
Himmel, ich weiß nicht, wie man in seinen Kopf stopfen soll, was da passiert ist. Ich weiß, dass es meine Eltern sehr getroffen und beschäftigt hat. Und mich dann später auch, als ich es gelesen habe. Was für ein unnötiger, schrecklicher, vollkommen grotesker Verlust und was für eine Gemeinheit. Mich fasst an, dass Chapman nach manchen Darstellungen bei seiner ersten Annäherung doch nicht geschossen hat, weil er so überrascht von Lennons Freundlichkeit war. Aber dann ist er zurückgekommen.
Ich frage mich, wie es den Menschen geht, die danach versucht haben, John Lennons Leben zu retten, und es nicht konnten.* Denen er unter den Händen weggestorben ist. Ob sie wussten, wer er ist. Ob sie ihn mochten. Ob dadurch etwas anders war als in Fällen, wo man um das Leben eines Menschen kämpft, den man nie zuvor gesehen, von dem man nie gehört hat, und es am Ende nicht schafft. Und wie es danach war. Ob jemand von ihnen manchmal seine Musik hört. Ob er sie hören kann, ohne daran zu denken.
Ich zum Glück oft (also – oft höre ich ihn nicht, aber doch mit seltener Regelmäßigkeit). Aber dann fällt es mir mitunter eben doch ein, und ich kriege es nicht ganz in meinen Kopf. Vielleicht, weil ich nicht will. Vielleicht, weil es so wahnsinnig sinnlos ist und überhaupt niemand etwas davon hatte bis auf Schmerz.
*Ein ganz wunderbares Buch über „Nebenfiguren“: Christine Brückners „Wenn Du geredet hättest, Desdemona“. Elf (in der späteren Auflage vierzehn) Frauen, die in Geschichten oder Ereignissen eine Rolle gespielt haben, aber eher am Rande. Geliebte, Muse, Ehefrau – nicht wegzudenken, aber ohne eigene Stimme. Christine Brückner lässt diese Frauen in elf Monologen zu Wort kommen. Und was das für Monologe sind! Mein Liebling ist Donna Laura, die der Dichter Petrarca sehr verehrt hat, die er aus der Ferne verehrte. Inspiration seiner Dichtung, Muse, blabla. Auf ein Podest gestellt, nie gekannt. Und dann kam die Pest, er floh, sie starb. In ihrem Monolog wendet sich die Sterbende schonungslos an den, der ihr Bild immer verehrt, sie aber nie gekannt oder berührt hat.
Morbider 1. Advent hier heute, Verzeihung! Schnell wieder zu den Pferdestempeln hochscrollen!