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Neulich wünschte sich jemand per Mail eine Maus von mir. Ich sagte, ich hätte leider gerade nur Miss Sophie da und keine Zeit, eine andere Maus zu machen (und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust. Und ich filze ja nur, wenn ich wirklich Lust darauf habe. Weil ich sehr faul bin ich fest daran glaube). Darauf der Vorschlag: Ich könne ja einfach Miss Sophie schicken und mir dann eine neue Maus machen.
Leider hat sie mir über die Schulter geschielt (also von der Schulter runter) und mitgelesen.
Oha.
Hat sie sogleich ein Gedicht geschrieben, um ihrer tiefen Mauseseelenkränkung Ausdruck zu verleihen.
Schick doch einfach Miss Sophie
Die isso doof, die merkt das nie
Dass sie nicht mehr dieselbe ist
Und auch wenn sie die Katze frisst
Oder der Hund drauf … uriniert
Ich wette, dass die’s nicht kapiert
Die ist so klein und weiß und blöd
Dass sie einfach nix versteht
Miss Sophie eins, zwei oder drei?
Egal. Banal. Ganz einerlei!
Schick mir einfach Miss Sophie
Die isso doof, die merkt das nie
Das Hirn aus Filz, das Herz vom Schaf
Gib her! Ich habe Mausbedarf!
Ich hab dem erbosten Mäusemädchen erklärt, dass es für so große Menschen schwierig ist, so kleine Mäuse voneinander zu unterscheiden. Wollte sie nicht gelten lassen. Also machen wir heute mal einen Test.
Dazu hat sie ihre Cousinen eingeladen.
Genau anschauen. Links ist Miss Sophie, in der Mitte ist ihre Cousine Bertha, und ganz rechts ist Berthas sehr kluge, aber leider etwas zu Nervosität neigende Cousine Anastasia (die nach ihrer Mutter benannt wurde, was eine ganz andere und eher unangenehme Geschichte ist, über die wir an einem Adventstag nicht sprechen wollen).
Soooo. Auf den folgenden beiden Bildern – wer ist wer?
Miss Sophie glaubt: Das erkennt doch jeder sofort! Ich glaube: Das wird schwierig.
Wer auf beiden Bildern die meisten Mäuse richtig erkennt, bekommt eine neue kleine Mitbewohnerin (bei mehreren Mäusekennern entscheidet das Los).
Wer mitmachen möchte, schreibt einfach bis Montagmorgen 8:00 seinen Tipp als Kommentar oder mir per Mail (Vorsicht, ist nicht kopierbar – ist eine Grafik, kein Text):
Mitmachen darf ausdrücklich und sehr gern jeder, ob gerade frisch auf den Blog gestolpert oder schon länger dabei. Die Kommentare sind zuerst nicht sichtbar, ich schalte sie erst am Montagmorgen frei.
Habt einen wunderschönen 2. Advent! Musikalisch heute für die, die mögen, untermalt von Tori Amos: Winter.
Da sag ich heute aber mal nicht viel zu. Außer vielleicht, dass ich mal mit meinem Vater im Winter mit den Hunden spazieren war und wir einen ganz magischen Platz gefunden haben, ein kleiner Fluss, der sich tapfer den Weg mitten durch den Winter bahnte (für die, die damals noch nicht auf der Welt waren: Früher waren die Winter kalt, und vom Himmel fiel so weißes, knirschendes Zeug, das nannte man Schnee, was beides half, die ganze Angelegenheit vom Herbst zu unterscheiden); fast, aber noch nicht ganz eingefroren war dieser tapfere kleine Fluss, und am Straßenrand stand eine seltsam geformte Straßenlaterne, bei der ich an Narnia denken musste – die seltsame Laterne im Wald hinter dem Kleiderschrank, falls ich mich richtig erinnere. Faune waren aber gerade keine da. Und selbsternannte Schneeköniginnen auch nicht. Nur wir und die Hunde, die sich mit den Nasen grunzend durch den Schnee wühlten wie Wildschweine.
Habe diesen eigenartigen Ort ein paar Tage später und jahrelang immer wieder gesucht. Vergebens. War ja ein magischer Ort und hatte sich folgerichtig danach rar gemacht, wie es sich gehört.
Und wenn ich dieses Lied höre, sehe ich ihn wieder ganz klar vor mir. Dabei habe ich Tori Amos erst vor ein paar Jahren durch eine Freundin zwangsentdeckt, aber schon nach wenigen Zeilen: Schnee, Fluss, Vater, Laterne, Wildschweinhunde.
Ein sehr schönes Geschenk, das ich mir sehr sorgfältig dosiert immer mal wieder mache – nicht zu oft, damit es sich nicht abnutzt, aber auch nicht allzu selten, weil es bisher keinerlei Verschleißerscheinungen an den Tag legt.