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Kleine Viecher

~ Filztiere. Stempel. Diverses. Und manchmal Bücher.

Kleine Viecher

Schlagwort-Archiv: begegnung

Schledderdinge im März

08 Samstag Mrz 2014

Posted by klippspringer in Gedachtes, Gemischtes

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Schlagwörter

begegnung, schmetterling

Gestern auf dem Weg zum Kindergarten lag plötzlich mitten auf dem Weg etwas Kleines, Braunes. Wir stiegen vom Rad und schauten es uns näher an – es entpuppte sich als kleiner Schmetterling, offenbar vom Nachtfrost dahingerafft, er lag zwischen Scherben und eiligen Tritten mitten auf einer höchst belebten Einkaufsstraße, ein Flügel hatte offenbar bereits unter den Füßen eines Passanten gelitten. Oder beim Sturz? Zu früh, kleiner Schmetterling, dachte ich betrübt, und auch der Kleine war sehr betroffen – er schaute den Winzling an, den ich mit gebotener Behutsamkeit aufgehoben hatte, und fragte mit größter Besorgnis, ob der Schledderding wirklich ganz und gar tot und kaputt sei. „Aber er hat sich doch dewegt!“, sagte er noch, aber ich hatte bis auf das Wehen der Fühler im Wind nichts gesehen.

Wir haben den Schmetterling mitgenommen, weil ich mir dachte, so eine Gelegenheit findet sich für Stadtkinder ja nicht mehr so oft – ich sehe hier nur noch wenige Schmetterlinge, vor zehn Jahren waren es noch deutlich mehr. Mein vertrödelter Kleiner brauchte eine ganze Weile zum Umziehen. Und da, auf einmal, entfaltete sich der Schmetterling auf meiner Hand und bewegte den Kopf. Offenbar hatte er nur im Kälteschlaf gelegen … an einem der ungünstigsten Orte, die sich nur denken lassen.

Die Kinder waren ganz beschwingt von solch einem Wunder, ich habe den Schmetterling jedoch nur sehr zögerlich wieder nach draußen gebracht, um ihm einen geschützten Platz zu suchen. Es war ja immer noch sehr frisch an diesem Märzmorgen. Und der Flügel war beschädigt. Und wer weiß, welche Beschädigung ich bei aller Vorsicht noch hinzugefügt habe, als ich ihn aufgehoben, dem Kleinen in die vor Ehrfurcht zitternde Patschehand gelegt und dann wieder in meine eigene genommen habe? Kurzum, ich glaube, das Wunder war von sehr kurzer Dauer. Irgendein Vogel wird sich gefreut haben. Vermutlich wäre es gnädiger gewesen, den Schmetterling einfach zu töten. Das habe ich dann aber nicht fertiggebracht. Natürlich musste ich an Shakespeare denken:

Der arme Käfer, den dein Fuß zertritt, fühlt körperlich ein Leiden ganz so groß, als wenn ein Riese stirbt.

Ich habe mich schon oft gefragt: Stimmt das? Ich bin unbedingt dafür, der lebenden Kreatur so freundliche Gefühle wie möglich entgegenzubringen und ihr so wenig Leid wie möglich zuzufügen (Mücken und Motten und Flöhe, ich bitte um Verzeihung, werden mich vermutlich für eine entsetzliche Psychopathin halten, ich bin da nicht ganz konsequent). Ich bin dafür aufgrund unseres Unwissens: Wir wissen nicht, was das jeweilige Geschöpf empfindet, je unähnlicher sein Nervensystem dem unseren ist, desto weniger. Wenn ich aber eventuell Schmerzen und Leid vermeiden kann, dann will ich das tun. Bei diesem kleinen Schledderding aber hat sich doch wieder gezeigt, wie groß die Unterschiede zwischen lebendem Geschöpf und lebendem Geschöpf doch sind – ein für tot gehaltenes Eichhörnchen hätte ich sicher nicht zum erbaulichen Anschauungsunterricht in den Kindergarten mitgeschleppt, einen zu meiner großen Überraschung wieder zum Leben erwachten, aber schwer verletzten Hund nicht mit besten Wünschen und leicht beflecktem Gewissen draußen ausgesetzt, auf gut Glück. Wie fremd sie uns sind, diese kleinen Flatterdinger, deren Anblick so vertraut ist. Wie hat er wohl diesen seinen letzten Ausflug erlebt, was hat er wahrgenommen, wie empfindet so ein winziges Hirn die Sinneseindrücke, die es von der Welt empfängt?

Fragen, die ich stellen, aber nicht beantworten kann. Und bei der Suche nach einem passenden Foto für diesen langen, bildlosen Text – ich habe nur so ein Kannnixhandy und fast nie einen Fotoapparat dabei – gewann die ganze Begegnung, die ja an und für sich so klein war wie der Schmetterling selbst, auf einmal einen Hauch von Wucht, einen winzigen Anflug epischer Tragweite, eine ganz und gar eigenartige Schicksalhaftigkeit. Ich wusste nämlich sofort, dass ich jetzt endlich das Bild vom Winterschmetterling benutzen konnte, das ich so mag. Dabei beweist es nur, dass ich im Sommer meine Balkonkästen verlottern lasse, wenn mir Blumen verdurstet sind, und dann die bemoosten Kästen bis zum nächsten Frühling und neuen Bepflanzungsversuch stehen lasse. Dem Winterschmetterling hat es gefallen – er saß eines Morgens dort, mit ausgebreiteten Flügeln, und wartete auf die Sonne.

Ich habe aufs Aufnahmedatum geschaut. 7. März 2007. Auf den Tag genau sieben Jahre vor unserem Frostschmetterling also.

Möge dem Schmetterling im März 2021, den ich jetzt mit großer Zuversicht erwarte, ein schöneres Schicksal beschieden sein als dem kleinen Kollegen gestern.

schledderding

Winziggroß und riesenklein

30 Dienstag Jul 2013

Posted by klippspringer in Gemischtes

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begegnung, schwein, tier, zoo

Neulich gab es unfassbar hinreißenden Ferkelnachwuchs im Zoo. Gefühlte drei Wochen später bin ich wieder da, und sie sind groß. Wirklich groß. Ende April sind sie geboren, und ich habe meinen Augen nicht getraut.

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Furchtbar nett sind sie auch – sie lieben es, wenn man ihnen durch den Maschendrahtzaun hindurch den Rücken kratzt, und mein Kleiner tut das mit größter Hingabe, mit den Händen, mit einem Stock, und zwischendurch gurrt er ganz zärtlich: „Besser, ja? Juckt nicht mehr?“

Wenn gerade kein Masseur da ist, üben sie, zu fliegen.

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Man sieht diesen hinreißenden Ex-Ferkeln gar nicht an, dass sie Politschweine sind. Das Rotbunte Husumer Schwein wurde, so heißt es, von dänischen Bauern gezüchtet, als sie nach der Rückeroberung Nordfrieslands ihre Flagge dort nicht mehr hissen durften. Die Zeichnung der Schweine erinnert an das weiße Kreuz auf rotem Grund. Das gefällt mir ungemein gut, und ich besuche die Schweine gern. Es ist eine Rückzüchtung, aber sie sind dem Original wohl recht ähnlich.

Und mein Staunen über ihr plötzliches Wachstum ist dem Staunen über mein Kind ähnlich – ich weiß gerade nie, ob ich ihn groß finde dafür, dass er noch so klein ist, oder noch recht klein dafür, dass er schon so groß ist. Jedenfalls ist es doch ganz schön, dass kleine Menschen nicht ganz so schnell erwachsen werden wie kleine Schweine – ich bin gespannt, wie lange die wilde Horde noch vollzählig ist, und gehe Ende der Woche mal nachzählen. Und wenn ich dazu komme, filze ich mal ein kleines Protestschwein. Ich glaube, eins mit Flügeln würde mir am besten gefallen.

Nachtschleicher

19 Mittwoch Jun 2013

Posted by klippspringer in Filzviecher

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begegnung, gefilzt, nachtschleicher, tier, viecher

Nachts im Garten gibt es manchmal merkwürdige Geräusche. Normalerweise sagt man sich: Ach, das ist nur das Holz, das arbeitet. Oder ein kleines Tier, ein Vogel, der nicht schlafen kann, oder eine Maus.

Manchmal schaut man auch nach. Normalerweise findet man nichts.

Manchmal aber findet man etwas, das man nicht versteht. Was ist das für ein Wesen? Ist es etwa gerade aus dem Vogelhäuschen geklettert? Vielleicht eine Zwergeule?

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Nein, keine Eule, es hat keine Flügel – es sprang blitzschnell auf den Boden und verschwand im Gebüsch. Ich habe es eine Weile gesucht, es aber nur noch flüchtig gesehen.

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Für den Rest der Nacht war Ruhe. Dann, am nächsten Morgen, als der Tau noch auf den Gräsern lag:

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Es ist wohl ebenso neugierig auf die Tagbewohner seines Gartens wie umgekehrt. Beim nächsten Blinzeln war es jedoch schon wieder verschwunden. Und ich habe noch immer keine Ahnung, was es eigentlich ist. Aber ich lege ihm mal Futter hin – vielleicht mag es ja Nüsse? Oder ein Schälchen Milch?

Was ich der Welt nicht glaube

13 Donnerstag Jun 2013

Posted by klippspringer in Gemischtes

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begegnung, Hamburg, maras, pampashasen, seltsame tiere, zoo

Schnabeltiere. Die glaube ich der Welt nicht, die hat sie erfunden, um die Leute zu veralbern. Kakapos desgleichen. Seekühe. Und Kängurus sind auch nicht wahr.

Und Maras.

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Einige, die vorbeigingen – leider im Zoo, nicht auf irgendeiner Wiese, auf der die Maras noch erstaunlicher gewesen wären – nannten sie „Kaninchen“, eine Frau erklärte ihren Kindern, das seien keine Kaninchen, sondern Hasen, das sähe man daran, dass sie so groß seien. Ich bin oft im Zoo und müsste den Anblick gewöhnt sein, aber wenn sie so nah sind, die Pampashasen, die in Wirklichkeit Vettern der Meerschweinchen sind, dann fällt mir doch immer wieder auf, dass das so nicht geht. Ich meine – wie in Dreiteufelsnamen sind diese staksigen Vorderbeine bitteschön befestigt?

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Warum trägt ein Tier, das sich trotz seines Aussehens mit solcher Würde bewegt, einen Schwanz mit sich herum, der aussieht, als hinge ihm noch ein Überrest des letzten großen Geschäfts aus dem Hintern … einem Hintern, der übrigens beim selben Friseur war wie damals die Beatles? Und wie hält man es aus, so reizend von einem derart prachtvoll zerfusselten Geschöpf angeblinzelt zu werden, das einen seinerseits betrachtet, als könne es nicht glauben, was es da sieht?

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Dann kam eins der beiden ganz nah, und neben mir raunte mein Zweieinhalbjähriger ganz andächtig: „Ooooh, hab du aber schöne Augen!“

Nein, Welt, ich glaube Dir die Maras nicht. Aber es ist ganz wunderbar, dass es sie trotzdem gibt.

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Frühling liegt in der Luft! Sogar auf den Boden gespuckte Kaugummis treten sich in Herzform fest. Awwww! ❤️
Eine Schublade voll mit Afrika - ich hab meine Stempel jetzt statt hier und da und dort in Schubladenkästen untergebracht - eigentlich sind die für Stifte gedacht, und in der untersten von 12 Schubladen wohnen auch tatsächlich Kreide- und Rötelstifte. Aber die anderen sind entweder voller Stempel oder warten darauf, dass ich ihren Inhalt schnitze. Ich bin summend zufrieden mit dieser Lösung, zumal auch zwei Stempel übereinander in eine Schublade passen. 🥰
Sehr gut gelaunter Uhu auf Ast. Mehr Eulentiere incoming, ich fürchte, an denen beiße ich mich jetzt erst mal eine Runde fest.
So, jetzt hat mich das Stempelschnitzen offenbar wieder. 😂 Ichvhab Anfang letzten Jahres mein Zimmer komplett umgebaut und es erst geschafft, endlich alles fertig neu zu sortieren, sodass ich im Zugriff habe, was ich brauche. Klarer Fall von Wieso-hat-das-eigentlich-so-lange-gedauert?
Dank Zeitumstellung ist es jetzt schon stockdunkel, wenn ich mit dem Board auf meiner kleinen Runde am Steg ankomme und eine kurze Pause mache (etwa die Hälfte der kleinstmöglichen lohnenden Runde), und ich sehe nicht, was ich esse. 😁
An sonnigen Herbsttagen leuchtet die ganze Alster, wie ein ganz stiller Zeitlupenlaubbrand ringsum, die Luft ist klar, alles ist still, es ist kaum jemand da außer mir, den Wasservögeln und der Alsterseeschlange, deren harter, schuppiger Rücken immer wieder scharrend unter meinem Board längsschrabbt, dass es von Bug bis Heck ganz sachte vibriert. (Manch einer behauptet, es handle sich um Äste und Zweige, aber die wollen sich die gruselige Wahrheit einfach nur nicht eingestehen: Das Schiffloch kurz vor der Außenalster ist Nessies Winterquartier.)

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