Ich habe einen uralten Teddy von meiner Oma. Für alle anderen riecht er, wie ein Stoffteddy eben riecht. Ich aber rieche immer noch den Duft meiner Oma drin, nicht schwach, nichts, was ich erst suchen muss – ich tauche sofort in ihren Geruch ein, sobald ich am Teddy schnuppere.
Der Teddy ist riesig. Als der Kleine unterwegs war, ich viel Zeit hatte und außerdem meiner Mutter, die Puppenstuben liebt, ein kleines Kinderzimmer im Maßstab 1:12 gebaut habe, mussten natürlich auch Kuscheltiere rein. Und welches dringender als jener Teddy? Mit seinen 45 Zentimetern oder wie viel auch immer passt er natürlich nicht rein – also habe ich ihn ein bisschen verkleinert.
Inzwischen hab ich den Kleinen zweimal nachgenäht. Was für ein Gefummel! Man sitzt Stunden dran, deshalb verkaufe ich so kleine Tiere auch nicht, ich wüsste nicht, welchen absurden Preis man dafür ansetzen müsste. Wer sich aber auch dran versuchen möchte: Hier ist das Schnittmuster samt kurzer Anleitung. 😉 Wer ein bisschen bescheuert ist, viel Geduld hat und möglichst geschickte Finger, hat vielleicht sogar viel Freude am Nachnähen. Ich habe beim Nähen ganz neue Flüche erfunden, und es ist erstaunlich, wie wütend man auf so ein winziges Stückchen Stoff werden kann – aber wenn fertig, dann hurra!
Einfach auf die Anleitung klicken, das große Bild abspeichern und im Querformat ausdrucken. Loslegen. Nicht durchdrehen. Ausprobieren auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Verantwortung für Nervenschäden.
Man benötigt Miniteddystoff oder Pfotenstoff dafür, außerdem transparentes Garn (am besten Monofil, Gütermann transparent geht aber auch). Am besten mit einer winzigen Perlennadel nähen. Man näht mit der Hand (klar), und zwar im Rückstich: immer zwei Millimeter vor, einen zurück. Eine wahrhaft meditative Aufgabe also.
Dafür bestaunen alle mit offenem Mund das Ergebnis. Wenn sie es denn ohne Brille erkennen können. Wunderschöne Tiere gibt es auch hier zu bestaunen.
Der Teddy macht sich jetzt auf zum Creadienstag, und ich tu das auch. Habt eine prachtvolle Woche!