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Diese Tage, an denen gar nichts recht ist – das Chamäleon kennt sie von Natur aus nur zu gut.

Wenns nicht regnet, dann ist der Himmel zu blau, die Sonne blendet, oder es hat gar keine Lust, rauszugehen, und will sich von diesem ganzen Schönwettergetue nicht nötigen lassen, wo kämen wir denn da hin, und überhaupt.cham_himmel

Die Gießkanne mag ja schön grün sein, aber sehr bequem ists nicht, und Türkis oder Gelb ist auch nicht dran, die Blume ist nicht echt, dafür die Wand so lästig rostrot, und grumpfgrumpfgrumpf.
cham_giesskanne

Oh. Hm. Hier siehts doch ganz nett aus – immer noch was zu schimpfen?
Na klar! Dieser Balkon versucht, die elegante Rollung des Chamäleonschwanzes zu imitieren – unzureichend, muss man dazu sagen, äußerst unzureichend, fast schon despektierlich – , und diese albernen Blumen duften so penetrant, gleich muss es niesen, es juckt schon in der Nase, gleich … (aber ganz ehrlich, ein bisschen fröhlicher sieht es insgeheim schon aus).
cham_blumen

Oh! Wer ist das? Und warum starrt er so? Hastige Überlegungen, ob man Männlein oder Weiblein ist, und was wohl der andere ist … bisschen trübtassig schaut er oder sie drein, aber klar, ist ja auch noch unfertig, wer würde da nicht … auf auf, Frau mit der Nadel, auf auf, letzte Hand anlegen, denn jetzt hat das Chamäleon begriffen, was sein Problem war: Es ist einsam.cham_zwei

War einsam.

Eine seltene Freude, zwei meiner lieben kleinen missmutigen Chamäleons gleichzeitig bei mir zu beherbergen, wenn auch in unterschiedlichen Aggregatzuständen. Ist es nicht verrückt, wie viel die Nadel ausmacht? Ganz so wie das links wird das Chamäleon rechts nicht (ich habe mit einem Draht experimentiert, der sich als zu weich erwies), aber doch sehr ähnlich, also bis auf die Greifzehen, die bei dem Luxusgrummel links dringend gewünscht waren, und den Schwanz, der sich nicht ganz so fest rollen lässt. Dafür hat das Chamäleon rechts die schönste Aufgabe der Welt bekommen. Davon erzähle ich nächste Woche – jetzt erst mal auf zum Creadienstag und euch eine wunderbare Woche, in der das Wetter euch behagt, der Duft der letzten Blumen dieses definitiv ausklingenden oder ausgeklungenen Sommers, und eure Gesellschaft oder Nichtgesellschaft (ist ja beides mitunter sehr schön).

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