Schlagwörter
Ich fühle mich im dreidimensionalen Raum sehr sicher, die Proportionen erschließen sich mir leicht, nur selten verzerrt sich da etwas unter meinen Händen und wird anders, als ich es haben will. Im Zweidimensionalen bin ich weniger sicher – ich kann für den Hausgebrauch ausreichend gut zeichnen, aber es ist immer ein bisschen frustrierend, weil zwischen dem, was in meinem Kopf ist, und dem, was auf dem Papier entsteht, eine schmerzliche Lücke klafft. Ich denke in drei Dimensionen, und die Übersetzung, wenn man so will, gelingt mir meist weniger gut, als ich es mir wünsche.
Beim Stempeln macht mir das lustigerweise wenig Probleme. Die Stilisierung funktioniert, die notwendige Entscheidung für klare Linien, entweder schwarz oder weiß, hilft mir sehr. Aber immer, wenn ich zum Stift greife, klafft da diese Lücke zwischen dem, was ich will, und dem, was ich kann.
In letzter Zeit ist das für mich immer schmerzlicher geworden, immer stärker zu einer spürbaren Grenze, weil mir viele Projekte vorschweben, die mehr verlangen als das, was ich derzeit kann. Und wenn ich mich daran versuche, kostet es viel Zeit und Mühe, weil die Routine fehlt.
Deshalb habe ich beschlossen, mir diese Routine zu erwerben. Und zwar zackig, weil ich kein besonders geduldiger Mensch bin, was Lernkurven betrifft. Weil es leicht ist, etwas anzufangen, und ebenso leicht, bei der ersten kleinen Frustration hinzuwerfen, was man angefangen hat, und etwas Neues anzufangen, bei dem die Idee noch nicht von den Mängeln der konkreten Ausführung befleckt ist, gehe ich einen sehr sturen Weg – jeden Tag zeichnen. Und zwar jeden Tag dasselbe, immer einen Monat lang.
Diesen angebrochenen und den kommenden Monat sind es Eichhörnchen. Ende November suche ich mir ein neues Thema. Vermutlich wieder irgendwelche Tiere, aber ich nehme an, ich werde auch mal einen Monat lang Steine zeichnen oder Holz.
Wichtig an diesem Projekt ist für mich, dass ich zeichne. Wie ich zeichne, ist nicht zentral. Gut möglich, dass ich auch mal nur schnell was hinkritzeln werde oder mal sage, fünf Minuten, mehr nicht, und mir dazu einen Wecker stelle … die Hauptsache ist, dass ich mir Papier und Block zur Hand nehme und anfange. Ich glaube, der Trick ist, die Hemmschwelle des Anfangens so niedrig zu setzen wie möglich. Wenn man erst einmal angefangen hat, muss man nur noch weitermachen, bis man fertig ist.
Die Ergebnisse des jeweiligen Monats zeige ich dann immer auf dem Blog, wer es vorher sehen mochte, kann es sich auf Instagram anschauen (momentan täglich – ich hab noch nicht viel Erfahrung mit Instagram und weiß nicht, ob tägliche Posts meine armen Follower nerven oder nicht, mal sehen, was sich da so ergibt):
https://www.instagram.com/klippspringer_hh/
Ich freue mich natürlich sehr, euch auch dort zu begrüßen.







Bei so viel Eichhörnchen bleibt es nicht aus, dass mir auch dreidimensionale Eichhörnchen passieren, hier eins aus … na, wer errät es?

Ein großes, bewegliches Filzeichhörnchen möchte ich auch noch machen, ich wünsche mir schon sehr lange eins.
Euch noch einen schönen Sonntag – vielleicht mit der einen oder anderen Begegnung mit echten Eichhörnchen?