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Tierisch kalt geworden. Fast so, als wäre Winter! Da fliehe ich gern in etwas tropischere Gefilde, zumindest mit den Augen.

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Das Bild habe ich als Hintergrund für etwas genommen, das das Kind und ich sehr in Ehren halten wollen – eine wunderschöne Feder, die uns eine Freundin geschenkt hat. Er stammt von ihrem eigenen Papagei (der seinerseits einen echten Vogel hat). So prächtig bunt sind allerdings nur weniger seiner beziehungsweise ihrer Federn, und wir haben Angst, dass die Feder irgendwo in den Untiefen des Kinderzimmers verschwindet.

Den Rahmen wird Gabi vermutlich erkennen, da waren wir herrlicherweise zusammen unterwegs. Wahnsinnig kitschiges Ding, oder? Ich weiß gar nicht genau, wieso ich den so mag, aber tu ich wie verrückt, ich freue mich immer sehr, wenn ich den sehe.

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Das Hintergrundbild, das ich ganz hell ausgedruckt habe, stammt aus diesem Buch hier, das ich übers Bloggen entdeckt habe, einige von euch kennen es sicher: Lauter schwarz-weiße, copyright-freie Bilder zur freien Verwendung:

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Musikalisch geht es heute in ganz andere Gefilde, und zwar nach Camelot. Also … fast nach Camelot, ganz schaffen wir es leider nicht.

Die (natürlich sagenhaft schöne) Lady von Shalott ist verflucht und lebt in einem Turm, wo sie eines Tages in ihrem magischen Spiegel Lancelot erblickt. Der ist so unglaublich spektakulär grrrr, wie es sich für einen Sagenhelden gehört, die Schöne verliebt sich in ihn, verlässt ihren Turm und macht sich in einem Boot auf nach Camelot (Auf den Bug schreibt sie ihren Namen, vermutlich, damit man später weiß, wer sie war. Kennt ja sonst keiner). Aber dank des Fluchs schwinden ihre Lebenskräfte, je weiter sie kommt, und sie erreicht Camelot in dem Zustand, in dem so viele sagenhaft schöne Frauengestalten enden – als herzzerreißend schöne Leiche.

Die Geschichte hat unheimlich viele Leute künstlerisch inspiriert. Mich inspiriert sie eher zu Fragen, so wahnsinnig interessant finde ich nämlich den eigentlichen Ablauf nicht. Die Lady hätte ja auch ankommen und feststellen können, dass Lancelot ein Arsch ist, jetzt ist sie aber draußen in der Welt und kann nicht mehr zurück. Oder was, wenn er zwar wirklich toll ist, ihm Schönheit allein aber nicht reicht? Soll es ja auch geben. Oder – was ist mit Gwenhwyfar? In die war Lancelot schließlich zeitlebens heftig verschossen, da sind sich sogar die meisten, zum Teil extrem unterschiedlichen Darstellungen dieses walisischen Chamäleons einig. Sieht die verliebte Lady das dann ein, oder wird sie zu einer Art Stalker? Oder was, wenn sie unterwegs nicht kleidsam dahinschwindet, wie es sich für eine anständige Frau gehört, sondern hässlich wird? Oder altert? Aaah, da stecken doch einige Möglichkeiten drin. Tot ist immer gleich so vorbei, das löst eine Menge erzählerisch interessanter Konflikte auf in ein bisschen stimmungsvoller Tragik und einer Prise Was-wenn.

Musikalisch umgesetzt ist das Ganze hier von Loreena McKennitt, einer Kanadierin mit schottischen und irischen Wurzeln. Ich glaube, sie schreibt selbst gar nicht, sondern interpretiert Volkslieder. Das allerdings, wie ich finde, oft sehr schön.

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Ich hoffe, ihr habt einen wunderschönen Freitag, vielleicht wie der Hund umgeben von euren Lieben (ja, das sind alles seine Kuscheltiere. Den Eisbären und das komische hellbraune runde Dingens hinten hat er allerdings dem Kind geklaut, sehr charmant zwar, aber nachdrücklich.)
Ich schicke unsere wunderschöne Feder zum Freutag und mich jetzt mal fleißig, artig und mustergültig an die Arbeit.

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